
Gott ist uns in der Krise nah

Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt kaum einen Begriff, der die Situation unserer Zeit treffender auf den Punkt bringt, wie der Begriff „Krise“. Anfang 2020 schien noch alles in Ordnung. Viele Zukunftsprognosen für die 20er Jahre waren optimistisch. Alles wird gut. Dann kam Corona. Der Schock saß tief. Isolation, Quarantäne, keine Live-Gottesdienste, Erkrankte, Debatten über Impfungen und vieles mehr. Hatten wir uns davon gerade einigermaßen erholt, kam der Krieg nach Europa. Der Ukraine-Konflikt bestimmt seither unsere Nachrichten. Die Angst vor einer Eskalation geht um. Die Folgen spüren wir hautnah: Wie kommen wir über den nächsten Winter? Wer soll die Nebenkosten bezahlen? Hält mein Betrieb durch?
„Nebenbei“ kommen natürlich auch noch die persönlichen Krisen hinzu. Seelische oder körperliche Krankheit, finanzielle Probleme, Sorgen um die Kinder, Pflege von Angehörigen. Konflikte und Herausforderungen auch in der Gemeinde. Schaffen wir das alles noch?
Die Bibel kennt viele Krisen
Die Bibel kennt unglaublich viele Krisen. Gleich am Anfang der Sündenfall. Dann der schreckliche Brudermord. Die Sintflut. Schlimmste Familienstreitereien bei den Erzvätern. Ränkespiele, Versuchungen, Ehebruch, Krieg, Mord. Im Neuen Testament dann endloser Gemeindezwist, Unmoral, Ungehorsam, Verstockung, Einsamkeit, Abfall von Gott.
Selbst unser Herr, der Christus, kannte Krisenzeiten. Einmal, in der dicksten Krise, als ihn sogar viele Jünger verließen, fragte er den Rest: „Wollt ihr auch weggehen?“. Und dann antwortet Petrus so ganz einfach, aus der Tiefe seines Herzens: „Herr, wohin sollten wir denn gehen? Du allein hast Worte des ewigen Lebens“ (Johannes 6,68).
Ich wünsche uns Kirchen und Gemeinden den Mut, das krisenfeste Hoffnungsevangelium in die Welt zu tragen.
— Stephan Holthaus
Gott ist krisenfest
Unser Gott ist ein Gott in der Krise. Je dunkler die Welt, desto heller strahlt sein Licht. Unsere Welt ist in Not. Sie braucht Hoffnung, Zuversicht, Versöhnung. Der Glaube ist heute wichtiger als je zuvor. Zu Jesus dürfen wir fliehen. Seine Worte trösten, stärken, geben neues Leben. Gott hält die Welt in seiner Hand. Er sitzt im Regimente. Zu wem sollten wir gehen?
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern in diesen turbulenten Zeiten die Nähe unseres krisenfesten Gottes. Und uns Kirchen und Gemeinden den Mut, das krisenfeste Hoffnungsevangelium in die Welt zu tragen. Das ist unsere Aufgabe, jetzt!