

Verlogenes Pathos
Liebe Leserin, lieber Leser, in der Diskussion über das geplante Selbstbestimmungsgesetz (siehe S. 6) sparen die Befürworter nicht mit Pathos. Die grüne Familienministerin Lisa Paus etwa tönte, die Verabschiedung des Entwurfs im Kabinett sei „ein großer Moment“. Das neue Gesetz ermögliche Transsexuellen die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit.
Der liberale Justizminister Marco Buschmann hatte bei der Vorstellung des Entwurfs erklärt, das geltende Recht nehme Transsexuellen ihre Würde. Es sei ein Menschenrecht, dass der Staat die geschlechtliche Identität jedes Menschen achte. Dafür werde das neue Gesetz sorgen.
Absurdes Gesetz
Die großen Worte passen so gar nicht zu dem absurden Gesetz, das die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat. Der Kern der Neuregelung ist, dass man in Zukunft jedes Jahr seinen Geschlechtseintrag ändern lassen kann. Da springt der Widerspruch geradezu ins Auge: Warum soll sich etwas Identitätsprägendes wie das Geschlecht alle zwölf Monate ändern?
Mit der Neuregelung signalisiert der Gesetzgeber gerade nicht, dass es bei der Geschlechtszuordnung um eine wichtige Frage geht. Das neue Gesetz geht im Gegenteil erkennbar davon aus, dass sie im Grunde gleichgültig ist. Mit anderen Worten: Der Regierung geht es mit diesem Gesetz weder um Freiheit noch um Menschenwürde, sondern um reine Genderideologie. Die geschlechtliche Identität soll gerade nicht geachtet und geschützt, sondern aufgelöst werden.
Bleibt zu hoffen, dass die breite Ablehnung reichen wird, um dieses absurde Gesetz noch zu stoppen.
— David Wengenroth
Die Genderideologen in der Regierung schert es nicht, dass die Geschlechtszuordnung aufgrund äußerer Merkmale eine biologische Tatsache ist. Sie wollen keine Rücksicht darauf nehmen, dass die Bipolarität der Geschlechter zu den Grundlagen unserer christlich geprägten Kultur gehört. In der schönen neuen, geschlechtsneutralen Welt der Ampel soll es folgerichtig statt „Vater“ und „Mutter“ nur noch durchnummerierte „Elternteile“ geben.
Breite Ablehnung
Vor diesem Hintergrund wird klar, dass das verlogene Pathos der Regierung ihre wahren Ziele verschleiern und Kritiker mundtot machen soll. Wer diesen jüngsten Auswuchs der Genderideologie hinterfragt, wird als Feind von Freiheit und Menschenwürde hingestellt.
Zum Glück scheint der perfide Plan nicht aufzugehen. Es sind längst nicht nur konservative Christen, die den Plan der Ampel kritisieren. Sogar linke Feministinnen und Schwulenaktivisten stellen sich in der Öffentlichkeit dagegen. Bleibt zu hoffen, dass die breite Ablehnung reichen wird, um dieses absurde Gesetz noch zu stoppen.