

Die Zeit ist reif
Liebe Leserin, lieber Leser, seit mehr als 40 Jahren steckt die Islamische Republik Iran Frauen in ein persönliches Gefängnis namens Hijab (Arabisch: Kopftuch), um die Hälfte der Nation zu entmachten. Das islamische Regime hätte keine Macht mehr, wenn die Frauen ohne Kopftuch leben.
Frauen haben in der Islamischen Republik keine Rechte. Sie können von ihrem Ehemann vergewaltigt werden, Männer können offiziell vier Frauen heiraten und sogar Hunderte „Zeitehen“ zwischen 30 Minuten und 99 Jahren führen. Seit der islamischen Revolution von 1978 kämpfen Frauen für ihre Freiheit.
Es geht nicht um Reformen
Die 22-jährige Mahsa Amini wurde wegen ein paar Haarsträhnen von der Sittenpolizei – einer Art Scharia-Polizei – festgenommen. Sie starb drei Tage nach ihrer Inhaftierung. Nun sind die Menschen im Iran wütend. Es hat dort noch nie solche Proteste gegeben. Sogar Fußballspieler, Schauspieler, Künstler, Professoren, Arbeiter, Schüler und Studenten protestieren auf den Straßen. An einer Mädchenschule haben die Schülerinnen ihren Direktor aus der Schule geworfen. Die Demonstranten skandieren in Sprechchören „Frauen – Leben – Freiheit!“ oder „Weg, weg, weg, Mullah muss weg!“. Trotz der Internetsperre wissen wir, dass die Menschen in fast allen Städten auf den Straßen sind.
Das islamische Regime hätte keine Macht mehr, wenn die Frauen ohne Kopftuch leben.
— Mahin Mousapour
Bereits bei den Protesten im Jahr 2019 kamen rund 1.500 Menschen ums Leben – durch Sicherheitsbeamte und die Polizei. Diesmal sind bereits 150 Menschen getötet worden – von Gegendemonstranten und der Polizei. Doch die Menschen sind wütender und mutiger geworden. Es geht bei den Demonstrationen nicht mehr um Reformen, sondern um das gesamte Herrschaftsmodell. Die Iraner wollen die islamische Regierung nicht mehr, deren Macht auf der Unterdrückung der Menschen durch die fundamentalistische Lehre des Islams basiert.
Hoffen auf den Sturz des islamischen Regimes
Ich schätze, dass über 80 Prozent der Menschen im Iran den Islam im Herzen verlassen haben. Der Rest sind die Angehörigen der Mullah-Clans, die von der Regierung profitieren. Deutschland, Europa und die USA dürfen das Regime im Iran nicht unterstützen. Die Mullahs haben ihre Außenposten auch in Deutschland. Politische Flüchtlinge, die hierherkommen, werden von Spionen verfolgt. Deutschland darf dabei nicht wegschauen. Ich appelliere an alle meine Geschwister in Deutschland, die Proteste im Iran zu unterstützen.
Iraner auf der ganzen Welt träumen vom Sturz des islamischen Regimes. Sie hoffen auf Freiheit in ihrem Vaterland und wollen in ihre Heimat zurückkehren. Durch eine Entmachtung der Mullahs würde auch ein Frieden im Nahen Osten ein Stück näherrücken. Beim Propheten Jeremia (49,39) steht über diese Zeit: „Aber in den letzten Tagen will ich Elams Gefangenschaft wenden, spricht der Herr.“