
Ein theologisches Standardwerk zum Thema Homosexualität
Johannes Traichel

Die westliche evangelikale Gemeindelandschaft hat in den vergangenen Jahren einen großen Kampf um das Thema gelebte Homosexualität geführt. In dieser angespannten Situation veröffentlicht Johannes Traichel, Pastor einer Freien evangelischen Gemeinde (FeG), ein fair geschriebenes, gut recherchiertes und wohltuendes Buch. Fair deshalb, weil die unterschiedlichen Meinungen innerhalb der (post-)evangelikalen Bewegung zu diesem Thema zu Wort kommen. Der Autor verzichtet dabei auf jegliche Polemik. Fast 600 Fußnoten deuten darauf hin, dass das Buch auf umfassender Recherche beruht. Wohltuend ist das Werk, weil Traichel nicht auf eine klare persönliche Positionierung verzichtet. Vor allem seine Betonung der Bibel als Maßstab für jegliche christliche Ethik ist klar formuliert: „Kompromisse in der Sexualethik, die über den Rahmen der Bibel hinausgehen, sind schädlich für die Gemeinde.“ Ebenso erfreulich ist, dass Traichel nicht bei der Theorie stehenbleibt, sondern praktische Tipps gibt, wie die Gemeinde Jesu mit homosexuell empfindenden Menschen umgehen kann. Zudem liefert er einen Ausblick, wie sich die evangelikale Bewegung weiterentwickeln könnte. Bei allem spürt man Traichel ein Ringen um die Wahrheit und eine große Liebe zu den homosexuell empfindenden Menschen ab.
In meinen Augen stellt dieses Buch ein theologisches Standardwerk zum Thema Homosexualität dar und sollte daher in jedem Bücherregal stehen – egal ob man die persönliche Meinung des Autors teilt oder nicht.
Thomas Richter, Social Media Manager bei IDEA