
Rezepte für Enkel-Gedichte
Jörg Swoboda

„Hinz kam zu Kunz um Rat gelaufen: Was schenkt ein Opa seinen Kleinen? – Jörg Swoboda fing an zu reimen“ (frei nach Erich Kästner). 50 Gedichte, die der 75-jährige Liedermacher und Evangelist seinen neun Enkeln zu Geburtstagen sowie anderen Lebensabschnittsfeiern widmet, sind in diesem Büchlein zusammengestellt. Eine tolle Idee, denn viele Omas und Opas sehnen sich danach, ihren Enkeln nicht nur Elektronik, Kleidung oder einen Geldschein zu überreichen, sondern etwas ganz Persönliches, möglichst mit Humor und dezenten Hinweisen auf Gott, ihren Lebensbegleiter. Und das alles in Reimen – viel besseren als jenen, die die Kleinen im Kindergarten oder auf dem Schulhof aufschnappen. Das kann Swoboda, der begnadete Liederdichter, natürlich. Aber wir 08/15-Großeltern?
Nicht verzagen: Auch für uns hat der Autor praktische Anregungen. Erstens: Er erlaubt es, seine Gedichte abzuschreiben und einer Zweitverwendung zuzuführen. Zweitens: Er lässt uns in seine Dichterwerkstatt schauen und ermutigt, selbst in Aktion zu treten. Wie in einem Kochbuch leitet Swoboda die Leser an, seine poetischen Rezepte nicht nur nachzukochen, sondern sich zu eigenen Kreationen inspirieren zu lassen. Wie wird man kreativ, wie sammelt man Ideen und sortiert Gedanken? Was hat es mit dem Versmaß auf sich? Wie reimt es sich, ohne zu holpern? Aber das Wichtigste sind die geistlichen Anstöße. Daraus kann ein Poesiealbum für die nachfolgenden Generationen werden. Kurz: Hier ist ein Buch, das sich viele Omas und Opas wünschen.
Wolfgang Polzer, bis 2015 IDEA-Redaktionsleiter