

Geteiltes Echo auf Scheitern der allgemeinen Impfpflicht
Diakonie und Caritas bedauern das Ergebnis.
Christliche Organisationen reagieren unterschiedlich auf das Scheitern des Versuchs, eine allgemeine Corona-Impfpflicht einzuführen. Hintergrund: Der Bundestag hat am 7. April einen Gesetzentwurf von Abgeordneten der SPD, der Grünen und der FDP abgelehnt, der eine Impfpflicht für alle Bürger ab 60 Jahren vorsah. Für den Gesetzentwurf stimmten 296 Parlamentarier, 378 dagegen. Neun Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Der Präsident der Diakonie Deutschland, Pfarrer Ulrich Lilie (Berlin), kritisierte, der Bundestag habe sich „nach der quälend langen politischen Diskussion nicht einmal zu der Minimallösung durchringen“ können. Damit sei eine große Chance verpasst worden, die Corona-Pandemie dauerhaft in den Griff zu bekommen. Auch der katholische Deutsche Caritasverband (Berlin) bedauerte das Ergebnis. Seine Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hatte den Gesetzentwurf im Vorfeld der Abstimmung begrüßt. Zur Begründung erklärte sie: „Die nächste Corona-Welle im Herbst kommt bestimmt. Sie braucht dringend eine vorausschauende Gegenwehr.“
Nestvogel: Impfzwang würde Menschenwürde missachten
Der Initiator des Arbeitskreises Christliche Corona-Hilfe, Pastor Wolfgang Nestvogel (Hannover), erklärte dagegen, das Scheitern der allgemeinen Impfpflicht sei ein Grund zur Dankbarkeit. „Ein Impfzwang hätte die Menschenwürde krass missachtet – erst recht angesichts der zunehmenden medizinischen Belege für schwerwiegende Nebenwirkungen und fragwürdige Effektivität der Vakzine“, erklärte er gegenüber IDEA. Die Mitglieder des Arbeitskreises beteten jetzt für das Fallen der partiellen Impfpflicht im medizinischen Bereich.