
Frankreich: Attacke auf freikirchliche Gemeinde
Einbrecher hinterließen islamistische Botschaften.

In der südfranzösischen Stadt Marseille ist eine Kirche Ziel von Vandalismus geworden. Das berichtet die Internetplattform „Evangelical Focus“. Nach Angaben des Pastors der freikirchlichen Philadelphia-Gemeinde brachen die Einbrecher Türen auf und schlugen Fenster ein. Der Gottesdienstraum wurde verwüstet. Die Eindringlinge hinterließen im Gebäude Botschaften wie „Jesus ist nicht Gott“ und „Der letzte Prophet war Mohammed“. Unklar ist, ob der Vorfall im Zusammenhang mit den landesweiten Unruhen steht. Auslöser war der Tod eines 17-Jährigen in einem Vorort von Paris. Er wurde von einem Polizeibeamten erschossen, der ihn verhaften wollte. Es kam zu zahlreichen Übergriffen auf öffentliche Gebäude – auch in Marseille. Die Evangelikalen des Landes hatten zum Gebet für die Angehörigen des getöteten Jungen aufgerufen und dafür, dass „die Gerechtigkeit ihren normalen Lauf nehmen möge“ und dass „die Ordnungskräfte, die mit der Gewalt konfrontiert sind, physisch und moralisch geschützt werden“.
Zusammenhang mit Unruhen?
Der Pastor der pfingstkirchlichen Gemeinde „Porte Ouverte Chrétienne“ (Offene Tür der Christen) in Mülhausen/Elsass, Samuel Peterschmitt, berichtete auf Nachfrage von IDEA, dass es auch dort zu Unruhen gekommen sei. Nahe der Gemeinde sei ein Auto angezündet worden. Man habe mehrere Veranstaltungen absagen müssen. Nach seiner Kenntnis habe es jedoch keine Zerstörungen an Kirchengebäuden gegeben, obwohl sich freikirchliche Gemeinden häufig in sozialen Brennpunkten befänden. Der aus Deutschland stammende leitende Pastor der L'Église Protestante le Panier (EPP), Lukas Reichör (Marseille), sagte dagegen gegenüber IDEA, in Marseille werde sehr wohl eine Verbindung zwischen dem Übergriff und den Unruhen gesehen. Besonders traurig sei, dass aus den verwüsteten Räumen auch Lebensmittel und Kleidung gestohlen wurden. Ein der EPP angegliederter Sozialverein habe sich in der Philadelphia-Gemeinde eingemietet und dort jeden Freitag Bedürftige versorgt. Die EPP helfe jetzt beim Wiederaufbau.